Jerusalem Post, vom 9.2.2012
Anbei eine Übersetzung (Danke an John Barrows!) des Artikels der
Jerusalem Post, vom 9.2.2012
http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=257247
Israel übt scharfe Kritik an Auszeichnung für "antisemitischen" Pastor
Von Benjamin Weinthal
Pfarrer Mitri Raheb wird vom ehemaligen deutschen Bundespräsidenten trotz "rassistischen Äußerungen" ausgezeichnet
BERLIN - Vertreter der israelischen Botschaft sind bestürzt über die Entscheidung einer deutschen Medien-Organisation und des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Roman Herzog, Pfarrer Mitri Raheb aus Jerusalem zu auszuzeichnen, weil er aus Sicht der Botschaft bestrebt ist, die Existenz des jüdischen Staates zu delegitimieren.
Israelische diplomatische Quellen in Berlin sagten gegenüber der Jerusalem Post am Mittwoch, dass "Raheb mit dem Kairos-Palästina Dokument im Zusammenhang stehe, das Israel als Apartheid-Staat definiert und zum Boykott Israels auffordert. Es ist ein extremistisches und rassistisches Dokument, das nicht zu Versöhnung und Frieden zwischen den Palästinensern und Israelis beiträgt. Wir bedauern, dass einer seiner Autoren in Deutschland eine Auszeichnung erhalten soll".
Letzte Woche haben die Organisationen NGO-Monitor in Jerusalem und das Simon Wiesenthal Center die Media-Control, die deutsche NGO, die für die Vergabe des Preises Ende Februar zuständig ist, scharf kritisiert. Ebenso kritisierten sie Herzogs Entscheidung, die Laudatio zu Ehren Rahebs zu halten.
Nach Angaben des Wiesenthal Centers hat Raheb bei verschiedenen religiösen und kirchlichen Symposien und Kirchentagen (einschließlich der berüchtigten Presbyterianischen Versammlung im Jahr 2004 in den USA, die zum Boykott und zu einer Divestment-Kampagne gegen Israel aufgerufen hatte), Reden gehalten, in denen er eine" palästinensische Theologie " befürwortet, die die Juden nicht als das auserwählte Volk anerkennt und deshalb kein Recht auf das Heilige Land hätten".
Deutsch-Israelische Freundschaftsgruppen forderten Herzog, ehemaliger Präsident Deutschlands von 1994-1999, dazu auf, seine Teilnahme an der Veranstaltung zu Ehren Rahebs überdenken. In einem Brief der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Freiburg, Anfang Februar, stellte ihre Vertreterin Andrea Lauser fest, dass Herzogs Lebensmotto "Wahrheit und Klarheit" gewesen sei, und sie äußerte die Hoffnung, "dass Sie diesem Motto auch in Bezug auf Dr. Raheb folgen".
Die DIG Freiburg sagte, dass Raheb "rassistische Äußerungen über Israel und die Juden" gemacht hätte, und dass seine anti-israelischen Kommentare der Botschaft des deutschen Medien-Preises bezüglich „Alternativen zu Gewalt und Radikalisierung" widersprächen. So mache es mache keinen Sinn, heißt es im Schreiben, dass ,,Raheb für den Preis ausgewählt worden sei.
Der Brief zitiert auch Herzogs Rede im Vernichtungslager Bergen-Belsen in Polen im Jahr 1995 in dem er sagte, „die Geschichte des Scheiterns hat nicht nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Jahre 1933 begonnen, sondern schon lange davor“. Er sagte in dieser Rede auch, dass die "Gefahr des Totalitarismus immer vorhanden ist - und nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt". Dieses Statement zeige laut dieser DIG, dass auch Rahebs Ansichten eine faschistische Zukunftsperspektive beinhalteten.
Die DIG Rhein-Neckar/Mannheim scheint die erste Gruppe zu sein, die Herzog aufforderte, seine Teilnahme an der Preisverleihung wegen Rahebs Haltung zu Israel zurückzuziehen. In einem offenen Brief an den ehemaligen Bundespräsidenten Ende Januar beschrieb die Gruppe Raheb als einen "prominenten palästinensischen Christen, der die Delegitimierung des jüdischen Volkes betreibt und die Existenz des Staates Israel bekämpft“.
E-Mails und Telefonate von der Jerusalem Post wurden von Herzog nicht sofort beantwortet.
Herzog hat sich bisher geweigert, auf die wachsende deutsche und internationale Kritik an seiner Entscheidung, Raheb zu ehren, zu reagieren,
In einer E-Mail an die Jerusalem Post verteidigte die Media-Control-Gruppe, die den Preis an Raheb verleiht, die Auszeichnung, weil Rahebs "Handlungen Symbole der Menschlichkeit darstellten".
"Der deutsche Medien-Preis arbeitet seit 20 Jahren für Neutralität, Ausgewogenheit und Frieden. Und deshalb sind auch Yitzhak Rabin und Shimon Peres geehrt worden", schrieb Karlheinz Kögel, der Gründer des Medien-Preises. Er fügte hinzu, dass er das „Peres Center for Peace großzügig unterstützt" habe.
"In diesem Jahr werden wir sicherstellen, dass die Veranstaltung (die Preisverleihung) den zukünftigen Friedensprozess unterstützt", fuhr er fort."Die Preisverleihung wird nicht für einseitige Stellungnahme missbraucht werden.“
Jerusalem Post, vom 9.2.2012
http://www.jpost.com/International/Article.aspx?id=257247
Israel übt scharfe Kritik an Auszeichnung für "antisemitischen" Pastor
Von Benjamin Weinthal
Pfarrer Mitri Raheb wird vom ehemaligen deutschen Bundespräsidenten trotz "rassistischen Äußerungen" ausgezeichnet
BERLIN - Vertreter der israelischen Botschaft sind bestürzt über die Entscheidung einer deutschen Medien-Organisation und des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Roman Herzog, Pfarrer Mitri Raheb aus Jerusalem zu auszuzeichnen, weil er aus Sicht der Botschaft bestrebt ist, die Existenz des jüdischen Staates zu delegitimieren.
Israelische diplomatische Quellen in Berlin sagten gegenüber der Jerusalem Post am Mittwoch, dass "Raheb mit dem Kairos-Palästina Dokument im Zusammenhang stehe, das Israel als Apartheid-Staat definiert und zum Boykott Israels auffordert. Es ist ein extremistisches und rassistisches Dokument, das nicht zu Versöhnung und Frieden zwischen den Palästinensern und Israelis beiträgt. Wir bedauern, dass einer seiner Autoren in Deutschland eine Auszeichnung erhalten soll".
Letzte Woche haben die Organisationen NGO-Monitor in Jerusalem und das Simon Wiesenthal Center die Media-Control, die deutsche NGO, die für die Vergabe des Preises Ende Februar zuständig ist, scharf kritisiert. Ebenso kritisierten sie Herzogs Entscheidung, die Laudatio zu Ehren Rahebs zu halten.
Nach Angaben des Wiesenthal Centers hat Raheb bei verschiedenen religiösen und kirchlichen Symposien und Kirchentagen (einschließlich der berüchtigten Presbyterianischen Versammlung im Jahr 2004 in den USA, die zum Boykott und zu einer Divestment-Kampagne gegen Israel aufgerufen hatte), Reden gehalten, in denen er eine" palästinensische Theologie " befürwortet, die die Juden nicht als das auserwählte Volk anerkennt und deshalb kein Recht auf das Heilige Land hätten".
Deutsch-Israelische Freundschaftsgruppen forderten Herzog, ehemaliger Präsident Deutschlands von 1994-1999, dazu auf, seine Teilnahme an der Veranstaltung zu Ehren Rahebs überdenken. In einem Brief der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Freiburg, Anfang Februar, stellte ihre Vertreterin Andrea Lauser fest, dass Herzogs Lebensmotto "Wahrheit und Klarheit" gewesen sei, und sie äußerte die Hoffnung, "dass Sie diesem Motto auch in Bezug auf Dr. Raheb folgen".
Die DIG Freiburg sagte, dass Raheb "rassistische Äußerungen über Israel und die Juden" gemacht hätte, und dass seine anti-israelischen Kommentare der Botschaft des deutschen Medien-Preises bezüglich „Alternativen zu Gewalt und Radikalisierung" widersprächen. So mache es mache keinen Sinn, heißt es im Schreiben, dass ,,Raheb für den Preis ausgewählt worden sei.
Der Brief zitiert auch Herzogs Rede im Vernichtungslager Bergen-Belsen in Polen im Jahr 1995 in dem er sagte, „die Geschichte des Scheiterns hat nicht nach der nationalsozialistischen Machtübernahme im Jahre 1933 begonnen, sondern schon lange davor“. Er sagte in dieser Rede auch, dass die "Gefahr des Totalitarismus immer vorhanden ist - und nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt". Dieses Statement zeige laut dieser DIG, dass auch Rahebs Ansichten eine faschistische Zukunftsperspektive beinhalteten.
Die DIG Rhein-Neckar/Mannheim scheint die erste Gruppe zu sein, die Herzog aufforderte, seine Teilnahme an der Preisverleihung wegen Rahebs Haltung zu Israel zurückzuziehen. In einem offenen Brief an den ehemaligen Bundespräsidenten Ende Januar beschrieb die Gruppe Raheb als einen "prominenten palästinensischen Christen, der die Delegitimierung des jüdischen Volkes betreibt und die Existenz des Staates Israel bekämpft“.
E-Mails und Telefonate von der Jerusalem Post wurden von Herzog nicht sofort beantwortet.
Herzog hat sich bisher geweigert, auf die wachsende deutsche und internationale Kritik an seiner Entscheidung, Raheb zu ehren, zu reagieren,
In einer E-Mail an die Jerusalem Post verteidigte die Media-Control-Gruppe, die den Preis an Raheb verleiht, die Auszeichnung, weil Rahebs "Handlungen Symbole der Menschlichkeit darstellten".
"Der deutsche Medien-Preis arbeitet seit 20 Jahren für Neutralität, Ausgewogenheit und Frieden. Und deshalb sind auch Yitzhak Rabin und Shimon Peres geehrt worden", schrieb Karlheinz Kögel, der Gründer des Medien-Preises. Er fügte hinzu, dass er das „Peres Center for Peace großzügig unterstützt" habe.
"In diesem Jahr werden wir sicherstellen, dass die Veranstaltung (die Preisverleihung) den zukünftigen Friedensprozess unterstützt", fuhr er fort."Die Preisverleihung wird nicht für einseitige Stellungnahme missbraucht werden.“