__DIG Rhein-Neckar
_Liebe Mitglieder,
liebe Freunde unserer Arbeitsgemeinschaft,
der Vorstand der DIG Rhein-Neckar, Mannheim hat einen Brief an Prof. Dr. Roman Herzog geschrieben, in dem er den Alt-Bundespräsidenten auffordert, die Laudatio auf Pfarrer Mitri Raheb abzusagen. Mitri Raheb ist für den Deutschen Medienpreis 2011 nominiert. Der Preis wird von Media Control vergeben und soll am 24. Februar 2012 in Baden-Baden verliehen werden.
Die DIG lehnt die Preisvergabe an Mitri Raheb ab, da der Theologe Thesen vertrete, die auf eine Delegitimierung des Jüdischen Volkes zielen und die Existenz des Staates Israel in Frage stellen.
Aus Sicht der DIG wiederspricht die Ehrung dem persönlichen Handeln Prof. Herzogs als Verfassungsrichter und Bundespräsident. In dem Brief erinnert die DIG daran, dass Prof. Herzog sich als Bundespräsident große Verdienste um die Deutsch-Israelische Freundschaft und die aktive Erinnerung an den Holocaust erworben habe. So begründete er die Entscheidung, seine erste außereuropäische Reise nach Israel zu unternehmen, mit dem hohen Stellenwert, den dieses Verhältnis für ihn persönlich habe. 1996 hat er zudem den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ernannt.
Eine aktive Erinnerung an den Holocaust und die besondere Solidarität Deutschlands gegenüber Israel ist mit einer Laudatio an Pfarrer Mitri Raheb aus Sicht der DIG nicht vereinbar. (>> Brief lesen)
Weiteres Thema des aktuellen Mitgliederbriefs ist der Abschlussbericht von Noomi Müller über ihr Freiwilligenjahr in Israel:
An den
Bundespräsidenten a. D.
Herrn Prof. Dr. Roman Herzog
Im Stahlbühl 20
74074 Heilbronn
DIG, c/o Hannes Greiling, Ifflandstr. 9, 68161 Mannheim Vorsitzender
Hannes Greiling
Ifflandstr. 9
68161 Mannheim
[email protected]
Mannheim, 31. Januar 2012
Ihre Laudatio auf Pfarrer Mitri Raheb aus Betlehem anlässlich der
Verleihung des Deutschen Medienpreises 2011 am 24. Februar in Baden-Baden
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Herzog,
wie wir aus den Medien erfahren haben, wird der Deutsche Medienpreis 2011 am
24. Februar an vier Personen verliehen, deren „Taten herausragende Symbole der
Menschlichkeit“ seien. Die Laudatio auf diese Preisträger werden Sie halten.
Wir bitten Sie, von der Würdigung dieser Personen abzusehen, da Sie mit Pfarrer
Mitri Raheb aus Bethlehem auch einen Mann ehren würden, dessen Worte gerade
nicht universelle Menschlichkeit erkennen lassen und Ihrem persönlichen Handeln
als Verfassungsrichter und Bundespräsident entgegenstehen.
Mitri Raheb ist ein prominenter palästinensischer Christ, welcher die Delegitimierung
des Jüdischen Volkes betreibt und die Existenz des Staates Israel bekämpft. Wie
u.a. der Jerusalemer Historiker Malcom Lowe belegt hat, spricht Mitri Raheb dem
israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu die Nachkommenschaft vom
alttestamentarischen Volk Israel ab. Mitri Raheb vergleicht die Politik Israels mit dem
Apartheid-System des früheren Südafrika und ist einer der maßgeblichen Autoren
des so genannten „Kairos-Dokuments“ aus dem Jahr 2010. In ihm wird die Gewalt
gegen Israel gutgeheißen, Israel als alleiniger Verursacher des Nahostkonflikts
gegeißelt und sogar zum Wirtschaftsboykott gegen Israel aufgerufen.
Es ist uns unverständlich, warum Media Control diesen Mann für den Deutschen
Medienpreis 2011 nominiert hat und dies mit der Begründung, er habe
„herausragende Symbole der Menschlichkeit“ vollbracht. Wir lehnen diese
Entscheidung mit aller Bestimmtheit ab.
Als Bundespräsident haben Sie sich große Verdienste um die Deutsch-Israelische
Freundschaft und die aktive Erinnerung an den Holocaust erworben:
1994 haben Sie sich ganz bewusst dafür entschieden, Israel als erstes
außereuropäisches Land zu besuchen. Sie begründeten dies gegenüber dem
damaligen israelischen Staatspräsidenten Ezer Weizman mit dem hohen Stellenwert,
den dieses Verhältnis für Sie persönlich habe.
1996 haben Sie den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
eingeführt. In der ersten Gedenkstunde am 27. Januar 1996 erinnerten Sie an die
Boykottmaßnahmen gegen jüdische Bürger und ihre Entfernung aus dem
öffentlichen Leben. Sie betonten, dass es heute „die entscheidende Aufgabe (ist),
eine Wiederholung - wo und in welcher Form auch immer - zu verhindern. Dazu
gehört beides: die Kenntnis der Folgen von Rassismus und Totalitarismus und die
Kenntnis der Anfänge, die oft im Kleinen, ja sogar im Banalen liegen können… Ein
Vermächtnis der deutschen Verstrickungen in die NS-Diktatur und ihre Verbrechen
ist auch unsere besondere Solidarität mit dem Staate Israel. Was David Ben Gurion
und Konrad Adenauer einst begründet haben, ist zu einer engen Partnerschaft
erwachsen, über die wir Deutschen froh sind und für die wir Israel dankbar sind.“
Wie lassen sich diese Worte mit den Boykottaufrufen des „Kairos-Dokuments“
vereinbaren? Wie lassen sie sich vereinbaren mit Mitri Rahebs Delegitimationsversuchen
Israels und wie mit dem Vorwurf der Apartheid?
Eine aktive Erinnerung an den Holocaust und die besondere Solidarität Deutschlands
gegenüber Israel ist mit einer Laudatio für Pfarrer Mitri Raheb nicht vereinbar.
Wir hoffen aber darauf, dass Sie als Bundespräsident a.D. auch heute noch diese
beiden Pfeiler deutscher Staatsraison vertreten.
Bitte sehen Sie deshalb von einer Ehrung Mitri Rahebs am 24. Februar 2012 in
Baden-Baden ab und wirken Sie auf Media Control ein, die Preisvergabe an diese
Person zurückzuziehen!
Hochachtungsvoll,
Der Vorstand
Hannes Greiling
Margot Neuberg
Rita Althausen
Gerd Pfitzner
Philipp von Piechowski
Volker Keller
Brigitte Pfitzner
Klaus Riebel
Michael Heitz
liebe Freunde unserer Arbeitsgemeinschaft,
der Vorstand der DIG Rhein-Neckar, Mannheim hat einen Brief an Prof. Dr. Roman Herzog geschrieben, in dem er den Alt-Bundespräsidenten auffordert, die Laudatio auf Pfarrer Mitri Raheb abzusagen. Mitri Raheb ist für den Deutschen Medienpreis 2011 nominiert. Der Preis wird von Media Control vergeben und soll am 24. Februar 2012 in Baden-Baden verliehen werden.
Die DIG lehnt die Preisvergabe an Mitri Raheb ab, da der Theologe Thesen vertrete, die auf eine Delegitimierung des Jüdischen Volkes zielen und die Existenz des Staates Israel in Frage stellen.
Aus Sicht der DIG wiederspricht die Ehrung dem persönlichen Handeln Prof. Herzogs als Verfassungsrichter und Bundespräsident. In dem Brief erinnert die DIG daran, dass Prof. Herzog sich als Bundespräsident große Verdienste um die Deutsch-Israelische Freundschaft und die aktive Erinnerung an den Holocaust erworben habe. So begründete er die Entscheidung, seine erste außereuropäische Reise nach Israel zu unternehmen, mit dem hohen Stellenwert, den dieses Verhältnis für ihn persönlich habe. 1996 hat er zudem den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ernannt.
Eine aktive Erinnerung an den Holocaust und die besondere Solidarität Deutschlands gegenüber Israel ist mit einer Laudatio an Pfarrer Mitri Raheb aus Sicht der DIG nicht vereinbar. (>> Brief lesen)
Weiteres Thema des aktuellen Mitgliederbriefs ist der Abschlussbericht von Noomi Müller über ihr Freiwilligenjahr in Israel:
An den
Bundespräsidenten a. D.
Herrn Prof. Dr. Roman Herzog
Im Stahlbühl 20
74074 Heilbronn
DIG, c/o Hannes Greiling, Ifflandstr. 9, 68161 Mannheim Vorsitzender
Hannes Greiling
Ifflandstr. 9
68161 Mannheim
[email protected]
Mannheim, 31. Januar 2012
Ihre Laudatio auf Pfarrer Mitri Raheb aus Betlehem anlässlich der
Verleihung des Deutschen Medienpreises 2011 am 24. Februar in Baden-Baden
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Herzog,
wie wir aus den Medien erfahren haben, wird der Deutsche Medienpreis 2011 am
24. Februar an vier Personen verliehen, deren „Taten herausragende Symbole der
Menschlichkeit“ seien. Die Laudatio auf diese Preisträger werden Sie halten.
Wir bitten Sie, von der Würdigung dieser Personen abzusehen, da Sie mit Pfarrer
Mitri Raheb aus Bethlehem auch einen Mann ehren würden, dessen Worte gerade
nicht universelle Menschlichkeit erkennen lassen und Ihrem persönlichen Handeln
als Verfassungsrichter und Bundespräsident entgegenstehen.
Mitri Raheb ist ein prominenter palästinensischer Christ, welcher die Delegitimierung
des Jüdischen Volkes betreibt und die Existenz des Staates Israel bekämpft. Wie
u.a. der Jerusalemer Historiker Malcom Lowe belegt hat, spricht Mitri Raheb dem
israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu die Nachkommenschaft vom
alttestamentarischen Volk Israel ab. Mitri Raheb vergleicht die Politik Israels mit dem
Apartheid-System des früheren Südafrika und ist einer der maßgeblichen Autoren
des so genannten „Kairos-Dokuments“ aus dem Jahr 2010. In ihm wird die Gewalt
gegen Israel gutgeheißen, Israel als alleiniger Verursacher des Nahostkonflikts
gegeißelt und sogar zum Wirtschaftsboykott gegen Israel aufgerufen.
Es ist uns unverständlich, warum Media Control diesen Mann für den Deutschen
Medienpreis 2011 nominiert hat und dies mit der Begründung, er habe
„herausragende Symbole der Menschlichkeit“ vollbracht. Wir lehnen diese
Entscheidung mit aller Bestimmtheit ab.
Als Bundespräsident haben Sie sich große Verdienste um die Deutsch-Israelische
Freundschaft und die aktive Erinnerung an den Holocaust erworben:
1994 haben Sie sich ganz bewusst dafür entschieden, Israel als erstes
außereuropäisches Land zu besuchen. Sie begründeten dies gegenüber dem
damaligen israelischen Staatspräsidenten Ezer Weizman mit dem hohen Stellenwert,
den dieses Verhältnis für Sie persönlich habe.
1996 haben Sie den Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
eingeführt. In der ersten Gedenkstunde am 27. Januar 1996 erinnerten Sie an die
Boykottmaßnahmen gegen jüdische Bürger und ihre Entfernung aus dem
öffentlichen Leben. Sie betonten, dass es heute „die entscheidende Aufgabe (ist),
eine Wiederholung - wo und in welcher Form auch immer - zu verhindern. Dazu
gehört beides: die Kenntnis der Folgen von Rassismus und Totalitarismus und die
Kenntnis der Anfänge, die oft im Kleinen, ja sogar im Banalen liegen können… Ein
Vermächtnis der deutschen Verstrickungen in die NS-Diktatur und ihre Verbrechen
ist auch unsere besondere Solidarität mit dem Staate Israel. Was David Ben Gurion
und Konrad Adenauer einst begründet haben, ist zu einer engen Partnerschaft
erwachsen, über die wir Deutschen froh sind und für die wir Israel dankbar sind.“
Wie lassen sich diese Worte mit den Boykottaufrufen des „Kairos-Dokuments“
vereinbaren? Wie lassen sie sich vereinbaren mit Mitri Rahebs Delegitimationsversuchen
Israels und wie mit dem Vorwurf der Apartheid?
Eine aktive Erinnerung an den Holocaust und die besondere Solidarität Deutschlands
gegenüber Israel ist mit einer Laudatio für Pfarrer Mitri Raheb nicht vereinbar.
Wir hoffen aber darauf, dass Sie als Bundespräsident a.D. auch heute noch diese
beiden Pfeiler deutscher Staatsraison vertreten.
Bitte sehen Sie deshalb von einer Ehrung Mitri Rahebs am 24. Februar 2012 in
Baden-Baden ab und wirken Sie auf Media Control ein, die Preisvergabe an diese
Person zurückzuziehen!
Hochachtungsvoll,
Der Vorstand
Hannes Greiling
Margot Neuberg
Rita Althausen
Gerd Pfitzner
Philipp von Piechowski
Volker Keller
Brigitte Pfitzner
Klaus Riebel
Michael Heitz