_P.H. Burghold
_Wer ist Mitri Raheb – Friedens- oder Brandstifter?
__ Pfarrer Mitri Raheb, Bethlehem, hat diesen Preis nicht verdient 12. Februar 2012 Kirche und Welt An Mitri Raheb scheiden sich die Geister: Für die einen ist er der überzeugte und überzeugende Christ im Bereich der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land schlechthin – vielleicht sogar der „heimliche“ Bischof. Der Mann, der es versteht, unbeirrbar für die Sache der palästinensischen Christen einzutreten; der Mann, der es immer wieder verstanden hat (auch gegenüber der großen Partnerkirche in Deutschland), im Dienste der ihm Anvertrauten seine Ziele durchzusetzen; der Mann, der wie kein anderer hier Gehör findet und der in der Lage ist, große Projekte anzupacken und seine Ziele durchzusetzen.
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_Für seine Kritiker gilt das alles nicht: Die Israelis betrachten ihn
eher als „Feind“, als unversöhnlichen Gegner und Stimmungsmacher.
Ausgleichend, vermittelnd sein, das könne er nicht und wolle er auch
nicht. Insofern sei er im Interesse eines Friedensprozesses im Heiligen
Land am falschen Platz. Viele Berufskollegen (gerade auch in
unmittelbarer Nähe) betrachten ihn als eitlen Selbstdarsteller, dem es
immer wieder gelingt, sich ins rechte Licht zu setzen – besonders auch
auf Kosten anderer. Einer, der sich und seiner Familie (was ihm viele
vorwerfen) alle Vorteile verschafft, die seine Stellung und sein Amt mit
sich bringen… Doch was ist Mitri Raheb wirklich?
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_Wahrscheinlich von
jedem etwas. Deshalb hat er auch im Kollegenkreis viele Neider. Und das
sicher nicht immer zu Unrecht. Er hat seine Stellung in Bethlehem immer
wieder „gnadenlos“ ausgenutzt, Gelder für seine Projekte zu generieren;
oft, so schien es, eher aus Prestigegründen als aus sachlichen
Argumenten. Der Kritik-Punkt, er habe sich dort ein „Denkmal“ gesetzt,
ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen. Dass Mitri Raheb den
palästinensischen Christen Stimme und Gesicht verliehen hat und
verleiht, mag sein. Aber dass viele Menschen, auch in Deutschland, nicht
so richtig erkennen können, wo er der große, ausgleichende
Friedensstifter in einer mehr als unfriedlichen Region ist, stimmt wohl
auch. P.H. Burghold
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_Ob alle Gelder, Spenden und Zuwendungen aus der EU und von europäischen
Gemeinden der lutherischen Gemeinde in Bethlehem wirklich zugute kommen,
darf gefragt werden. Doch solche Fragen sind unerwünscht. Der
evangelischen Pfarrerschaft in den palästinensischen Gebieten in
Bethlehem, Beit Jala, Beit Sahour geht es wirtschaftlich gut.
Repressionen ist keiner ausgesetzt.
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